Rezension

zum Lehr- und Fachbuch "Immobilienwertermittlung"

Mit der dritten Auflage seines Standardwerks Immobilienwertermittlung legt Götz-Joachim Gottschalk im Beck-Verlag nach mehr als zehn Jahren die überarbeitete Fassung seines Werkes vor, auf die die Fachwelt lange gewartet hat.

Demzufolge sind alle in der Zwischenzeit erlassenen rechtlichen Grundlagen für die Grundstücksbewertung in das neue Buch eingeflossen, das mit mehr als 1.100 Seiten einen beachtlichen Umfang erreicht hat. Die einzelnen Kapitel sind übersichtlich geordnet und logisch aufgebaut. Vorangestellt sind Ausführungen zu den rechtlichen Grundlagen, zu den Berechnungen und den Wertermittlungsverfahren, bevor sich der Autor im zweiten Teil des Buches einzelnen Fällen und Sonderfällen der Bewertung widmet. Die mathematische Formelsammlung schließt das Buch ab – und erweitert es im räumlichen und tatsächlichen Sinn durch eine umfangreiche Sammlung von Rechenhilfen auf der beigefügten CD.

Insgesamt ist das Buch als Nachschlagwerk für den Nutzer aufgebaut, der sich mit bestimmten Themen dezidiert auseinandersetzen möchte. Vielfach sind die Verordnungstexte abgedruckt. Ein umfangreiches Inhalts- und vor allem das Stichwortverzeichnis erleichtern das Auffinden der relevanten Textstellen und damit das nachschlagen in den einschlägigen Texten.

Angenehm, weil einprägsam, sind die vielen Abbildungen und Tabellen, die der Erläuterung der verbalen Ausführungen dienen. Sie erleichtern das Verständnis der Textteile und ermöglichen so, die Materie schnell zu durchdringen. Besonders hilfreich sind dabei die bildhaften Darstellungen verschiedener Sachverhalte, die – wenn überhaupt – sondern nur mit Mühe an andere Stelle zu recherchieren sind. Mit dem vorliegenden Werk hat der Autor eine Leistung erbracht, die von einem einzelnen Fachmann kaum zu bewältigen ist. Es bedarf großer Anstrengung, den Umfang von über 1.100 Seiten fachgerecht und zeitnah so zu bearbeiten, dass das gesamte Werk in einer hohen Aktualität im Buchhandel verfügbar ist. Das ist dem Autor gelungen – auch die kurz vor Drucklegung veröffentlichet Vergleichswertrichtlinie ist berücksichtigt.

Mit seinem Anspruch und seinem Umfang platziert sich die Immobilienwertermittlung als Nachschlagwerk zwischen dem führenden Standardwerk der Grundstücksbewertung, der Verkehrswertermittlung von Grundstücken (Wolfgang Kleiber, rund 3.300 Seiten), und verschiedenen anderen Angeboten renommierter Autoren, deren Bücher einen Umfang von 400 – 600 Seiten erreichen. Es füllt damit in dieser Funktion bei der Suche nach Antworten auf konkrete Fragen eine Lücke und bietet mit dem Rechenprogramm auf der CD wertvolle Unterstützung in der täglichen Praxis der Grundstückssachverständigen. Alles in allem ein Werk, das für alle Fälle in der Bibliothek der Wertermittler griffbereit platziert sein soll.

Wolfgang Seitz, Bötzingen